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Mit einem gut angepassten Galopp stehen Ihnen unzählige Lösungen offen

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Wenn ein guter Galopp erreicht wurde, wird die Arbeit am Hindernis einfach.

Die Probleme von Pferden ohne Gleichgewicht, die pullen, durchgehen oder den Rhythmus ändern, sind in den meisten Fällen das Ergebnis der Haltung des Reiters selbst (...)

Mots clés: 
Galoppqualität
mentale Vorbereitung
Hindernisübung
Kontrolle über das Pferd
Galoppsprünge zum Hindernis REF ART14B
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Die Probleme von Pferden ohne Gleichgewicht, die pullen, durchgehen oder den Rhythmus ändern, sind in den meisten Fällen das Ergebnis der Haltung des Reiters selbst. Damit sich meine Schüler der Galoppqualität bewusst werden, setze ich vor allem auf die Arbeit auf dem Zirkel. Ich verlange Tempoverstärk-ungen und –verkürzungen und enge Wendungen auf kleineren Volten.

Zu Beginn der Übung stelle ich die Frage: «Bist du bereit, das Tempo zurückzunehmen und nach links abzuwenden?...» Meistens lautet die Antwort «Nein». Und zwar ganz einfach, weil der Reiter aufgrund seiner geistigen und körperlichen Verfassung nur eine Möglichkeit hat, nämlich nach rechts bzw. Links abzuwenden. In seinem Kopf ist dies das einzige, was zählt, auf Kosten aller anderen Möglichkeiten.

Ganz im Gegenteil, es ist wichtig, einen Überblick über die aktuelle Situation zu haben und verfügbar und zu allem bereit zu sein, auch dazu, das Gegenteil zu tun von dem, was man gerade macht: Wenn ich dazu bereit bin, das Tempo zurückzunehmen, muss ich dazu bereit sein, zu beschleunigen. Wenn ich dazu bereit bin, zuzulegen, bin ich dazu bereit, anzuhalten. Dafür muss der Reiter ständig die mittige Haltung beibehalten, in der er mit allen Eventualitäten umgehen kann. Wenn Sie im richtigen Galopp sind, haben Sie nicht nur eine, sondern unzählige Möglichkeiten. Probieren Sie es aus.

Am einfachsten erscheint mir die Übung, die darin besteht, auf einem Zirkel von 15 bis 20 m Durchmesser zu galoppieren. Zunächst stelle ich 2 Ständer ohne Stange auf den Zirkel. Der Reiter muss zwischen den beiden Ständern durchreiten, ohne den Rhythmus des Arbeitsgalopps zu verändern. Dann lege ich zwischen die Ständer eine Stange auf den Boden und fordere den Reiter dazu auf, vor, über und hinter der Stange in der gleichen Geistesverfassung zu bleiben. Die Stange ist das Problem des Pferdes, und nicht des Reiters. Gehen Sie davon aus, dass die Stange für den Reiter soviel Bedeutung hat, wie er ihr beimessen möchte. Dasselbe gilt übrigens für alle Hindernisse.

Wenn die Stange ohne jede Änderung des Galopps überwunden wird, kann ein Kreuzsprung aufgebaut werden, und dann ein Steilsprung, wobei stets daran zu denken ist, dass nicht das Hindernis wichtig ist, sondern die Regelmäßigkeit des Galopps.

Damit diese Bedingungen auch nach jeder Landung wieder hergestellt werden, fordere ich den Reiter dazu auf, aufmerksam zu bleiben, indem er sich vorstellt, dass wenige Galoppsprünge hinter dem Hindernis ein riesiger Oxer zu springen wäre. Sobald ein guter Galopp erreicht ist wird die Arbeit am Hindernis einfach. Es gibt praktisch keine Probleme mehr bezüglich der Distanz und der Galoppsprünge.

 


Der Reiter hat nichts mehr zu tun, er braucht weder Schenkel noch Hände einzusetzen, noch sich viel zu bewegen, es reicht, zu denken, um Geschwindigkeit und die Richtung zu kontrollieren. Es ist am wichtigsten, diesen Galopp bis zum Absprung beizubehalten, und analysieren zu können, was vorgeht, auch bei der Landung.

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Ein Pferd vor und nach dem Hindernis geradegerichtet halten

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Beim Anreiten, während des Sprungs und bei der Landung ist es erforderlich, ein geradegerichtetes Pferd zu haben, um seine ganze Kraft und sein Muskel-potenzial nutzen zu können.

Mots clés: 
Springstil
Geraderichtung
Vertrauensbildung
Lockerungsübungen fürs Pferd
Schubkraft beim Sprung
ART32
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Beim Anreiten, während des Sprungs und bei der Landung ist es erforderlich, ein geradegerichtetes Pferd zu haben, um seine ganze Kraft und sein Muskel-potenzial nutzen zu können. Viele Abwürfe sind auf seitliches Ausweichen bzw. Schrägspringen zurück zu führen. Dabei wird die Schubkraft nur durch ein Hinterbein geliefert. In der Schwebephase ist das Pferd krumm, und es landet im Allgemeinen stets auf derselben Hand. Langfristig wird das Pferd dadurch körperlich geschädigt, und die Qualität der Sprünge lässt nach.

Wenn man von Geraderichten spricht, ist auch von Biegung die Rede. Um gerade zu sein, muss ein Pferd zunächst durch Dressurarbeit, durch Verbesserung der Geschmeidigkeit und der Muskulatur auf dem Zirkel oder in der Volte vorbereitet worden sein. Wir haben gesehen, dass das Pferd Kraft und Geschmeidigkeit braucht, um auf dem Zirkel oder in der Volte gearbeitet werden zu können. Den Aufbau der Muskulatur und die bessere Funktionsweise der Gelenke erhält man durch die stärkere Beanspruchung des inneren Hinterbeins und durch die Dehnung der Außenseite. Gewöhnen Sie es sich an, das Pferd mit Ihren inneren oder äußeren Hilfen auf dem Zirkel zu kanalisieren. In der Folge können Sie dieselbe Einwirkung benutzen, um Ihr Pferd gerade zu halten.
Wenn die Spuren der Hinterbeine mit den Spuren der Vorderbeine überein-stimmen, kann man sagen, dass das Pferd gerade ist, sei es auf dem Zirkel oder auf einer Geraden.
Doch wenn von dem Geraderichten des Pferdes die Rede ist, ist notwendigerweise auch vom Geraderichten des Reiters die Rede. Dabei kommt mir als erstes das Bild eines Seiltänzers in den Sinn. Er behält sein Gleichgewicht dank der richtigen Verteilung seines Körpergewichts in Bezug auf die Achse des Seils, auf dem er sich bewegt. Jede Bewegung seines Körpers erfolgt
in perfektem Gleichgewicht. Durch seinen Panoramablick geführt kann er jede seiner Gesten beherrschen, und dabei eine klare Vision von der gesamten Situation behalten. Er sieht niemals auf den Boden.
Zu Pferd muss sich der Reiter genau wie der Seiltänzer auf seinem Seil in der mittigen Haltung befinden: Das Becken mit der Mittelachse des Pferdes ausgerichtet, und ein gerades Rückgrat, das den Kopf und den Panoramablick trägt.
Der beste Lehrer ist der Spiegel in der Reithalle, er schummelt nicht.
Eine gute Übung besteht darin, ein Hindernis gegenüber dem Hallenspiegel zu springen. Man kann auch einen Stangenkorridor vor und hinter dem Hindernis Stellen. Nach mehreren Durchgängen kann sich der Reiter über seine Haltung und seinen Sitz klar werden. Wenn es ihm gelingt, die Schultern und die Hüften seines Pferdes gegenüber der Mittelachse des Hindernisses und des Stangenkorridors zu kontrollieren, hat er es geschafft.
Man muss sich stets darum bemühen, dass der Absprung, der Sprung und die Landung in einer geraden Linie erfolgen.
Die geringste Verschiebung nach links oder rechts muss sofort berichtigt werden. Je länger man wartet, bis man eingreift, desto schwieriger wird es werden, wieder zur Achse zurückzukehren. Mit Hilfe des Spiegels lässt sich schnell die eigent-liche Ursache vom mangelndem Geraderichten feststellen. Sie kann durch die Haltung des Reiters, aber auch durch die Haltung des Pferdes verursacht werden, das man zu lange krumm springen ließ.
Was ist zu tun, wenn das Pferd trotz symmetrischen Sitzes des Reiters, dem geradlinigen Anreiten und dem Absprung in der Mitte des Hindernisses schief springt?
Im Allgemeinen wird dabei mit Stangen, die auf dem oberen Teil des Hindernisses aufliegen, ein V gebildet. Durch diese Vorrichtung wird die Situation über dem Sprung verbessert, doch sie hindert das Pferd nicht daran, seinen Fehler in der Schwebephase und bei der Landung zu behalten. Ich persönlich empfehle, dafür zu sorgen, dass sich sowohl der Reiter als auch das Pferd um das kümmern, was nach dem Hindernis kommt. Dafür stelle ich normalerweise einen Plastikwürfel 5 m hinter der Landung, auf der Strecke, die das Pferd nimmt, wenn es schräg springt, um es dadurch dazu zu zwingen, nach dem Sprung gerade zu bleiben.
Selbstverständlich ist es am besten, sich von Anfang an dem Symmetrie-fehler bewusst zu werden, und dazu in der zu Lage zu sein, ihn zunächst bei der Dressurarbeit abzuschaffen. Anschließend ist mit Bodenstangen und ganz kleinen Hindernissen zu üben, und dabei das Pferd dazu zu zwingen, gerade zu bleiben. Dafür muss der Blick des Reiters vollkommen gerade sein, und durch leicht auseinander stehende Hände werden die Schultern des Pferdes in der Mittelachse des Hindernisses gehalten.

 

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Die Übergänge

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Im Parcours müssen wir ständig erhebliche Tempoänderungen vornehmen können: Beim Anreiten eines Wassergrabens zulegen, oder zum Springen eines Steilsprungs das Tempo zurücknehmen (...)

Mots clés: 
Rückwärtsrichten
REF ART30
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Im Parcours müssen wir ständig erhebliche Tempoänderungen vornehmen können: Beim Anreiten eines Wassergrabens zulegen, oder zum Springen eines Steilsprungs das Tempo zurücknehmen. Die Parcourschefs zögern nicht, das Vermögen des Pferdes, seine Galoppsprünge zu verkürzen oder zu verlängern, auf die Probe zu stellen. Beispielsweise mit einem 4 Meter breiten Wassergraben, auf den eine Kombination aus zwei eng beisammen stehenden Steilsprüngen folgt, bei deren Anreiten der Reiter sein Pferd stark versammeln muss.

 

 

Es ist somit notwendig, dass das Pferd über ein großes Repertoire an Galoppsprunglängen verfügt. Dies ist ein grundlegendes Element der Dressurarbeit. Dazu in der Lage sein, von langen zu kurzen Galoppsprüngen überzugehen, und dabei einen schwungvollen Galopp beizubehalten. Damit kann man eine große Energie-reserve zum Springen behalten. Zögern Sie nicht, im Geiste den Galopp-rhythmus mitzuzählen: «Padabam - padabam - pa-dabam!» Unabhängig vom Tempo bleiben Takt und Rhythmus unverändert.

Sowohl beim Verlängern als auch beim Verkürzen der Galoppsprünge müssen Sie Ihre Aktionen program-mieren. Sie entscheiden, an welcher Stelle der Über-gang genau zu erfolgen hat. Bei 90 % der missratenen Übergänge liegt dies einfach an der fehlenden Vorbereitung.

Stellen Sie sich vor, Sie nehmen an einem Dressurturnier teil: Die Bewegungen werden genau am Buchstaben ausgeführt. Sie entscheiden über den Weg, die Geschwindigkeit und die genaue Stelle der Übergänge. Wenn dies in Ihrem Kopf klar ist, ist es auch auf dem Turnierplatz klar.

Beim Training können Sie eine Vorrichtung aus drei Bodenstangen zur Hilfe nehmen. Beispielsweise zwischen der ersten und der zweiten Stange beschleunigen, und zwischen der zweiten und der dritten zum Ausgangsgalopp zurückkehren.

Es ist leichter, den Galoppsprung zu verlängern als ihn zu verkürzen.

Unabhängig von Ihrem Befehl müssen Sie stets flexible Gelenke und den Panoramablick behalten, denn wenn Sie zu Boden sehen, verleiten Sie Ihr Pferd dazu, sein Gewicht auf die Schultern zu verlagern. Sie müssen sich um ein ausbalanciertes Pferd bemühen, was auch bei unterschiedlichem Raumgriff stets die Balance behalten kann. Gewisser-maßen wie die Bewegungen eines Akkordeons, das zusammengedrückt und auseinander gezogen wird.

 

 

 

 

Das Pferd muss beim Verlängern an Raumgriff gewinnen und im Verkürzen den Rhythmus behalten. Es darf auf keinen Fall über den Zügel kommen oder sich Ihrer Kontrolle entziehen. Beginnen Sie mit diesen Übungen auf dem Zirkel, um die Biegung und das bessere Gleichgewicht des Pferdes auszunutzen.

Beim Übergang zur schnelleren Gangart müssen Sie dazu bereit sein, Ihre Hände vorzuschieben und dabei den Kontakt zu behalten, auf diese Weise wird das Pferd spüren, dass es länger werden und an Raumgriff gewinnen kann. Und verwenden Sie vor allem Ihre Schenkel! Sie halten dies vielleicht für offensichtlich, doch Sie können beobachten, wie viele Reiter vorrangig die Hände, den Körper, Zungenschnalzen oder die Gerte verwenden, bevor sie sich ihrer Schenkel bedienen.

Bei den Verkürzungen muss das Pferd die Bewegungs-freiheit seines Rückens bewahren können, damit die Hinterbeine unter den Körperschwerpunkt treten können.

Im Allgemeinen bleiben die Reiter schwer im Sattel sitzen, mit steifem Rücken und blockierten Armen und Schultern. Bei dieser Konfiguration versteht das Pferd den Befehl nicht, und der Reiter wird schnell dazu neigen, die mangelnde Kommunikation durch übermäßige und immer härtere Zügeleinwirkung auszugleichen.

Seien Sie aufmerksam und versuchen Sie, Ihren Sitz so leicht wie möglich zu machen, indem Sie die Gürtelschnalle etwas nach vorne schieben. Machen Sie Trab-Schritt-Übergänge und sitzen sie dabei entlastend. Üben Sie dann, beim Galopp-Trab-Übergang im leichten Sitz zu bleiben, mit einem sehr geraden Rücken, als wollten Sie mit Ihrem Kopf den Himmel berühren.

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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Jeder kann Fortschritte machen

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Ich bin mir sicher, dass jeder von uns sein Ziel erreichen kann. Ich habe so viele Reiter mit einem durchschnittlichen Reitniveau gesehen, die dank ihrer Leidenschaft und ihrer Überzeugung das höchste Niveau erreicht haben.

Mots clés: 
ART55
mentale Kontrolle
Mentale Vorbereitung des Reiters
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Ich bin mir sicher, dass jeder von uns sein Ziel erreichen kann. Ich habe so viele Reiter mit einem durchschnittlichen Reitniveau gesehen, die dank ihrer Leidenschaft und ihrer Überzeugung das höchste Niveau erreicht haben. Es gibt jedoch so viele Gelegenheiten, um sich entmutigen zu lassen.

 

CSI 5 * Verbier 2012

 

Ich habe schon manche Reitlehrer sagen hören: «Das lohnt sich nicht, der (oder die) wird es niemals zu etwas bringen…» um dann denselben Reiter einige Jahre später mit einer Medaille bei der Weltmeisterschaft oder den olympischen Spielen wiederzusehen. Alle, die Erfolg haben, haben etwas gemeinsam: Sie glauben an sich selbst. Auch wenn es bei ihnen genau wie bei allen anderen von Zeit zu Zeit vorkommt, dass sie seelisch auf dem Nullpunkt sind, so haben sie stets den Willen zum Erfolg und den Glauben an das, was sie tun, in sich. Manche Reiter kommen zu mir und sagen: «Ich werde es nie schaffen, ich bin zu alt, zu schwach, zu nervös, nicht konzentriert genug.» Jedes Mal überzeuge ich sie davon, dass alle Reiter, ohne Ausnahme, Fortschritte machen können. Dafür muss man „Glauben“ haben. Anstatt sich mit anderen zu vergleichen, muss man das Niveau, das man heute erreicht hat, mit dem Niveau vergleichen, das man vor einem Jahr oder vor einem Monat hatte. Sich seiner Fortschritte bewusst zu werden ist eine Ermutigung, um die Kraft zum Durchhalten zu finden.

Halten Sie sich an die Leute, die Sie ermutigen, und hören Sie nicht auf die anderen. Dasselbe gilt übrigens auch für Ihr inneres Gespräch.

Auch was die Pferde anbelangt, vertrauen Sie Ihrem inneren Gefühl. Ganz am Anfang meiner Karriere als Militaryreiter hatte ich zwei junge Pferde, an die ich ganz stark glaubte. Es bot sich mir die Gelegenheit, den damaligen technischen Direktor des französischen Teams zu fragen, was er von ihnen hielt.

Nachdem er mich bei der Dressurprüfung und im Gelände reiten gesehen hatte, hatte er eher eine negative Meinung: Zu schwer, nicht genug dieses, nicht genug jenes… Kurz gesagt, er ließ mir nur wenig Hoffnung, daraus eines Tages echte Spitzenpferde zu machen. Im folgenden Jahr bin ich mit einem davon, Ut Majeur, französischer Meister geworden, und drei Jahre später mit dem anderen der beste Reiter bei den Olympischen Spielen in München. Bei den vier nach München gereisten Pferden des Teams waren meine beiden Pferde dabei!

Leider sind aufrichtige Ermutigungen von anderen nur sehr selten. Ich persönlich hege großen Dank für Marc, den Vater von Gilles Bertran de Balanda. Er hat mich wirklich und von ganzem Herzen ermutigt.

Die meisten unserer Handicaps, unserer Schwächen und unserer Komplexe spielen sich vor allem in unserem Kopf ab. Es handelt sich dabei um mentale Schranken, die den Fortschritt behindern.

Aus diesem Grund sind die Fortschritte der verschiedenen Reiter unterschiedlich groß. Der Körper ist das Abbild des Geistes, und umgekehrt: Bei einem Reiter, der für Ratschläge aufgeschlossen und im Kopf flexibel ist, lassen sich schnellere Fortschritte erzielen. Diejenigen, die mit dem Kopf Widerstand leisten, leisten hingegen auch mit ihrem Körper Widerstand, weshalb die Weiterentwicklung gezwungenermaßen länger dauert. Ich stelle selbst täglich fest, dass meine Sichtweise und meine Art, die Dinge und Ereignisse wahrzunehmen, für die Weiterentwicklung meines Körpers und meiner Reitweise sorgen (...)

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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Doch wo liegt der optimale Absprungspunkt?

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Wenn mir ein Reiter diese Frage stellt, antworte ich zunächst stets Folgendes: «Der richtige Sitz macht 5% für einen gelungenen Sprung aus. Die übrigen 95% bestehen aus einem guten Galopp, dem Panoramablick und der Kontrolle des Pferdes (...)

Mots clés: 
ART55
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Wenn mir ein Reiter diese Frage stellt, antworte ich zunächst stets Folgendes: «Der richtige Sitz macht 5% für einen gelungenen Sprung aus. Die übrigen 95% bestehen aus einem guten Galopp, dem Panoramablick und der Kontrolle des Pferdes.» Wenn Sie diese 95 % im Griff haben, können Sie sicher sein, einen Absprungplatz zu finden, mit dem Sie das Hindernis unter guten Bedingungen angehen können, selbst wenn Sie etwas zu weit oder etwas zu nah dran sind. Umgekehrt, falls Sie hingegen durch großen Zufall am optimalen Absprungplatz angekommen sind, ohne alle anderen Parameter zu beherrschen: Sitz, guter Galopp, Kontrolle…, so stehen Ihre Chancen 100 %, einen misslungenen Sprung zu machen.

Der Sprung und der Absprung sind mit dem Abschlussexamen zu vergleichen, das Ergebnis von jahrelangem Studium. Wenn man das Examen erst am Vorabend vorbereitet, ist es zu spät! In der halben Sekunde zwischen dem Absprung und dem Sprung ist alles bereits gelaufen... es hat keinen Sinn mehr, zu büffeln. Genau in diesem Moment muss man loslassen: Die Bewegung geschehen lassen und das Ergebnis der Arbeit abwarten, die sowohl langfristig als auch kurzfristig, während der letzten 7 Galoppsprünge, vollbracht wurde.

 

Wir müssen aufhören, uns mit dieser Geschichte des richtigen Absprungs-punktes heraus zu reden. Ich sage es noch einmal: Der Absprungspunkt ist nicht von vorrangiger Bedeutung! Damit sucht man nur nach Ausreden. Dabei fällt mir eine kleine Anekdote ein: Als ich dabei war, einen Reiter zu unterrichten, sagte mir dieser: «Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich komme immer schlecht an die Hindernisse heran. Ich versuchte ihn davon zu überzeugen, dass es nicht daran lag, dass er das Hindernis auf den letzten Galoppsprüngen falsch anritt, sondern eher am Anreiten aus der Ferne. Um ihm sein Problem klar zu machen, verschob ich das Hindernis einfach nach jedem Durchgang. «Ah, nun bist du zu weit weg? Kein Problem, ich werde das Hindernis um 30 cm verschieben. Zu nah? Dann verschieben wir es um weitere 40 cm.» Nach einer Weile musste festgestellt werden, dass der Absprungspunkt wirklich niemals stimmte!

«Es ist jedoch nicht möglich, dass alle Hindernisse immer an der falschen Stelle stehen!» Der Reiter begann sich darüber klar zu werden, dass sein Problem nicht eine Frage des Absprungpunktes war. Mit dem nach unten gerichteten Blick, einem Pferd, das auf der Vorhand ging, und verkrampften Bewegungen hatte er in der Tat keine Möglichkeit, das Hindernis gut anzureiten und einen guten Sprung zu machen. Der gute oder schlechte Absprungspunkt war tatsächlich nicht die eigentliche Ursache seines Problems. Es ist unnötig, zehnmal dieselbe Prüfung abzulegen, wenn man sie nicht richtig vorbereitet... man wird zehnmal durchfallen!

 

Wenn der Reiter dagegen dazu in der Lage ist, Parameter wie die Kontrolle des Galopps, seine Haltung und seien Blick im Griff zu haben, und er das maximale Potenzial seines Pferdes nutzen möchte, kann er sich in der Tat um den bestmöglichen Absprungpunkt bemühen... wobei zu beachten ist, dass dieser nicht für alle Pferde derselbe ist. Manche fühlen sich in dichteren Distanzen wohler, und manche mit längeren Distanzen. Es gibt keine absolute Regel. Auch hier geht es eher um das Gefühl als um Mathematik. Der Reiter muss im Laufe von mehreren Durchgängen an kleinen Hindernissen einzuschätzen lernen, welcher Abstand für sein Pferd am angenehmsten ist. Diesen Absprungplatz sollte man vorrangig anvisieren.

Es ist zu beachten, dass je nach Potenzial des Pferdes mehr oder weniger Spielraum besteht. Ich persönlich variiere meinen Absprung-platz mit meinen Pferden sehr stark. Auf diese Weise bleiben sie aufmerksam und lernen, sich ihrer Vorderbeine und ihrer Schultern zu bedienen. Wenn man bei einem niedrigen Hindernis den Absprung sehr nah am Hindernis platziert, kann man beispielsweise die Schnelligkeit der Bewegung der Vorderbeine
trainieren. Die Zeitspanne zwischen dem Absprung vom Boden und dem Moment, wo die Karpalgelenke auf dem Gipfel der Flugkurve ganz
angewinkelt sind, ist bei einem 50 cm hohen Hindernis nämlich kürzer als bei einem 1,60 m hohen Steilsprung. Darum ist es wichtig, mit
kleinen Hindernissen zu arbeiten.

Was den Absprungpunkt anbelangt, so kann man es sich leisten, ungenau zu sein, sofern man unterhalb der maximalen Möglichkeiten des Pferdes bleibt. Wenn man mit einem Pferd, das 1,50 m springen kann, einen Steilsprung von 90 cm springt, kommt es nicht darauf an, ob man etwas näher oder etwas weiter abspringt. Wenn sich die Höhe jedoch an 1,50 m annähert, darf man keinen Fehler machen!

Die Kraft des Pferdes muss berücksichtigt werden. Man kann anhand seiner Sprungkraft beurteilen, ob es dazu in der Lage ist, im versammelten Galopp einen Oxer von 1,20 m zu springen. Nicht alle Pferde können eine engstehende Kombination springen, die aus sehr breiten Hindernissen besteht.

Bei der Analyse der ersten Sprünge kann sich der Reiter über den optimalen Abstand für sein Pferd klar werden. Dabei kann er den Galopp herausfinden, der für das zu springende Hindernis erforderlich ist, um die notwendige Kraft bzw. den Schwung zu ermitteln, damit der Sprung leicht erscheint.

Beim Anreiten einer Kombination aus zwei 2 m breiten Oxern oder einer Kombination aus zwei Steilsprüngen von 1,50 m Höhe mit kurzer Distanz ist natürlich nicht derselbe Galopp erforderlich. Die Kontrolle besteht darin, die Galoppsprünge verlängern oder verkürzen zu können, und unter diesen Umständen den richtigen Absprungspunkt finden zu können. Der Eindruck, zu dicht am Hindernis oder zu weit davon entfernt zu sein, ist normalerweise die Folge von Änderungen der Geschwindigkeit, der Motivation des Pferdes, des Schwungs, der Kraft... Bei einem Pferd, das das Hindernis mit einer guten Distanz angeht, jedoch in den beiden letzten Galoppsprüngen den Schwung verliert, hat der Reiter das Gefühl, weit vom Hindernis entfernt zu sein. Bei einem auf der Vorhand gehenden Pferd, das auf das Hindernis zustürmt, hat der Reiter hingegen das Gefühl, viel zu dicht dran zu sein. Die Kraft des Pferdes erhält man durch Schwung und Untertreten der Hinterhand, indem oft Sprünge über niedrige und breite Hindernisse gemacht werden.

 Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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Der seitlich abgewandte Blick

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Mein Unterricht beruht zu einem großen Teil auf dem Einsatz des Blicks. In meinem ersten Buch steht viel darüber. Seitdem haben zahlreiche Reiter und Reitlehrer den Gebrauch des Blicks ausprobiert und festgestellt, wie einfach man Fortschritte machen kann, indem man seinen Blick bewusst einsetzt (...)

Mots clés: 
der panoramablick
sitz des reiters
REF ART31
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Mein Unterricht beruht zu einem großen Teil auf dem Einsatz des Blicks. In meinem ersten Buch steht viel darüber. Seitdem haben zahlreiche Reiter und Reitlehrer den Gebrauch des Blicks ausprobiert und festgestellt, wie einfach man Fortschritte machen kann, indem man seinen Blick bewusst einsetzt.
Allerdings fällt es manchen Reitern schwer, ihre mentale Einstellung von der leidigen Gewohnheit zu befreien, ein Ziel anzuvisieren. Sein Ziel direkt anzugehen, ist in vielen Sportarten ein weit verbreiteter Fehler. Das trifft auch auf das tägliche Leben zu.

Beim Reiten bringt einen diese Zielfixiertheit dazu, seine Aufmerksamkeit nur auf das Hindernis und die Linienführung zu richten und den Rest zu vergessen: das rhythmische Reiten, der Sitz, die Kontrolle... lauter wichtige Komponenten, die zum Erfolg führen, werden vernachlässigt.

Das Erfolgsrezept besteht aber genau darin, seine Energie zu steuern, ohne sich eine vorgefasste Meinung über das erhoffte Ergebnis zu machen.

Nehmen wir das Beispiel eines Tennisspielers. Sein Ziel ist den Ball über das Netz zu schlagen, aber nur ein präziser Schlag sorgt dafür, dass der Ball an einer strategisch günstigen Stelle landet. Natürlich müssen wir unsere Aktionen vorprogrammieren - den Ball hinter dem Netz, das Pferd hinter dem Hindernis... Aber hauptsächlich kommt es darauf an, die richtigen Mittel einzusetzen, um in der Lage zu sein sich vorzubereiten, zu wirken und die Bewegung geschehen zu lassen.
Beim Bogenschießen zu Pferd, muss der Schütze den Pfeil exakt in dem Moment loslassen, in dem er vorm Ziel vorbei galoppiert. Ist das Pferd geradegerichtet, der Reiter ausbalanciert und sein Sitz perfekt, dann erreicht der Pfeil das Ziel. Der Schütze spielt praktisch die Rolle eines Außenstehenden, indem er wartet und den Pfeil erst dann abschießt, wenn alle Bedingungen erfüllt sind.

Es gibt ein einfaches Mittel seine mentale Haltung von der Zielfixiertheit abzubringen. Das ist der seitlich abgewandte Blick.

Der seitlich abgewandte Blick richtet sich im rechten Winkel zum Weg nach rechts oder links. Er hilft dem Reiter seine Körperwahrnehmung zurück zu gewinnen, weil er nicht mehr von seiner visuellen Wahrnehmung konditioniert wird. Der Effekt ist ungefähr derselbe, wie wenn man die Augen schließt. Bewirkt wird eine innere Einkehr, eine kurzfristige Selbstbetrachtung und letztendlich wird die Verbindung mit dem Pferd hergestellt. Das hilft, seine Wahrnehmung von äußeren Störfaktoren frei zu halten und sich auf die aktuelle Handlung zu konzentrieren.

le-regard-perpendiculaire

Beim Anreiten der Hindernisse erweist sich diese Methode als verblüffend effizient. Es steht außer Frage, dass Sie eine positive Wirkung auf den Sitz und die Balance des Reiters hat.

Skeptikern kann ich nur eines raten: Versuchen Sie es! Machen Sie mit dem gleichen Pferd am gleichen Ort zweimal die folgende Übung: Verlangen Sie einen Übergang in eine langsamere Gangart. Das erste Mal blicken Sie dabei auf den Boden, das zweite Mal setzen Sie den seitlich abgewandten Blick ein. Merken Sie den Unterschied? Die Wirksamkeit des seitlich abgewandten Blicks ist unbestreitbar: Der Reiter entspannt sich, er hat sich wieder im Griff und lässt die Bewegung geschehen.

Insbesondere bei steifen und verspannten Reitern ist die Veränderung sensationell. Der seitlich abgewandte Blick hilft Ihnen, sich sofort zu entspannen - und das ist für ein gutes Fließen der Energie und die Verbindung mit dem Pferd erforderlich.

Die Übung ist auch für Reiter von Vorteil, die beim Landen die Kontrolle über ihr Pferd verlieren, vor allem wenn dieses Problem von einem fehlerhaften Sitz hervorgerufen wird, der das Pferd stört. In diesem Fall sollte der Reiter während der gesamten Springphase den Blick abwenden, beim Anreiten, über dem Sprung und vor allem beim Landen, um seinen Sitz automatisch zu verbessern. So erfüllt er die Voraussetzungen die erforderlich sind, um die Kontrolle über sein Pferd zu behalten.

le-regard-perpendiculaire

Auch hier ist es angesagt, beim Training zunächst mit niedrigen Hindernissen und kurzen Distanzen zu beginnen.

In vielen Situationen erweist sich die Methode des seitlich abgewandten Blicks als Wundermittel. Allerdings muss man sie konsequent praktizieren und sie solange systematisch anwenden, bis man die Probleme bewältigt hat. Bei jedem Warnsignal, wenn zum Beispiel Pferd und Reiter beim Anreiten nicht ausbalanciert sind, bei Kontrollverlust nach dem Sprung, wenn das Pferd auf das Hindernis losstürmt, muss der Reiter automatisch nach links oder rechts blicken.

Natürlich handelt es sich hier nur um eine Übung, aber diese Übung ist Teil einer Reihe von Lösungen, die es gilt in verschiedenen Zusammenhängen auszuprobieren, vor allem beim Training. Sobald Sie sich daran gewöhnt haben, erreichen Sie dieselbe Wirkung, indem Sie nur noch nach links oder rechts schauen, ohne dabei den Kopf zu drehen.

 

le-regard-perpendiculaire

 

PROGRAMM ZUR ANWENDUNG DES SEITLICH ABGEWANDTEN BLICKS

Um sich neue Gewohnheiten anzueignen ist es immer ratsam, mit leichten Übungen anzufangen, wie z.B. mit Übergängen von einer Gangart zur anderen auf dem Reitplatz. Bei Ihrem wöchentlichen Training wenden Sie den seitlich abgewandten Blick in progressiv schwieriger werdenden Situationen an:
. Montag: Übergänge auf dem Reitplatz
. Dienstag: Bodenstangen
. Mittwoch: Cavalettis
. Donnerstag : eine Hindernisfolge üben
. Freitag: Zuhause einen Parcours springen
. Samstag: Lösen auf dem Abreiteplatz
. Sonntag: das Turnier gewinnen!

 

 

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Beeindruckende Hindernisse im Parcours

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Auf dem Parcours gibt es Hindernisse, die beunruhigender sind, als andere: Fester oder mobiler Wassergraben, Unterbau... Es ist wichtig, die Lösung im Voraus geplant zu haben, um diese negativen Gedanken bei der Parcoursbesichtigung und der mentalen Vorbereitung auszuschalten (...)

Mots clés: 
REF ART29
überbaute und nicht überbaute Wassergräben
Hindernisse mit tieferer Landestelle
auffällige Hindernisse
Angst vor Blau
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(...)Auf dem Parcours gibt es Hindernisse, die beunruhigender sind, als andere: Fester oder mobiler Wassergraben, Unterbau... Es ist wichtig, die Lösung im Voraus geplant zu haben, um diese negativen Gedanken bei der Parcoursbesichtigung und der mentalen Vorbereitung auszuschalten.
Ein hervorragendes Mittel, um diese Probleme erfolgreich zu lösen, besteht darin, sich vorher den erfolgreichen Sprung über den Wassergraben oder die Planke vorzustellen. Zögern Sie nicht, beim Einreiten in den Parcours an dem Hindernis vorbeizureiten, das Ihnen Angst macht, und dabei Ihr Pferd zu streicheln. Im Parcours müssen Sie just beim Anreiten dieser Art von Hindernis auf die Grundlagen Ihrer gesamten Arbeit zurückgreifen: Sein Pferd an den Schenkelhilfen behalten und den Panoramablick intensivieren. Die Schenkel liegen an, ohne zu klemmen, aber einsatzbereit, um unter allen Umständen dieselbe Geschwindigkeit zu behalten.
Sie müssen stets daran denken, dass Pferde verstehen und lernen müssen. Wir haben bereits darüber gesprochen: Man kann nicht von einem Pferd, das in seinem Leben noch nicht mal einen einfachen mobilen Wassergraben übersprungen hat, verlangen, beim Turnier einen 4 m breiten Wassergraben zu springen. Es ist ideal, es beim Training an alle Hindernisarten zu gewöhnen, die es auf dem Turnier erwarten können. Wer nicht alle Hindernisarten zur Hand hat, kann beispielsweise durch eine einfach blaue Plastikplane, die auf den Boden gelegt wird, einen Wassergraben vortäuschen.
Im Parcours darf ein Fehler an einem Hindernis nicht den gesamten Rest zunichte machen. Ganz im Gegenteil, tun Sie, als ob nichts passiert wäre, konzentrieren Sie sich auf den weiteren Parcoursverlauf und nutzen Sie die Gelegenheit, um mit Ihrem Pferd zu arbeiten und den restlichen Parcours fehlerfrei zu absolvieren. Das ist wichtig, um den nächsten Parcours gelassen angehen zu können. Das Pferd muss stets sein Vertrauen behalten. Zu viele Pferde und Reiter nehmen an ungeeigneten Prüfungen teil, in denen sie mit für sie unüberwindbaren Schwierigkeiten konfrontiert werden.
Verweigerungen, Stürze, Abwürfe oder umgeworfene Hindernisse… keiner legt darauf Wert, und am wenigsten die Pferde. Viele junge Pferde oder junge Reiter haben bei zu schwierigen Parcours Angst bekommen. Der Trainer muss somit sehr wachsam sein.
Letztendlich werden alle davon profitieren, Geduld gezeigt zu haben.... «Chi va piano va sano!» (...)

 

 

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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Springen an der Longe

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Beim Springen an der Longe hat das Pferd seine ganze Bewegungsfreiheit. Ohne das Gewicht und die Einwirkungen des Reiters kann es ungezwungen seinen Körper einsetzen, seinen Springstil verbessern, seine Schubkraft entwickeln und seinen Spaß daran haben (...)

Mots clés: 
REF ART28
Lösen an der Longe
Longenarbeit
Springen an der Longe
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Intermédiaire
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Beim Springen an der Longe hat das Pferd seine ganze Bewegungsfreiheit. Ohne das Gewicht und die Einwirkungen des Reiters kann es ungezwungen seinen Körper einsetzen, seinen Springstil verbessern, seine Schubkraft entwickeln und seinen Spaß daran haben. Da es sich hauptsächlich auf sich selbst konzentriert, kann es seine Fehler auch schneller korrigieren.

Springen an der Longe wird vor allem für Pferde empfohlen, die von unerfahrenen Reitern geritten wurden und deren Rücken zu sehr strapaziert wurde. Beim Springen an der Longe können sie wieder Vertrauen gewinnen. Manchmal reicht es, das Pferd über ein oder zwei sehr breite Hindernisse springen zu lassen, um bestimmte Blockaden zu lösen, die man als Reiter nicht lösen kann. Ein sehr guter Sprung an der Longe kann blockierte Gelenke, besonders die Rückenwirbel wieder funktionsfähig  machen. Beim Springen an der Longe heilt ein Pferd sich selbst. Es ist bemerkenswert, dass Pferde beim Landen häufig Bocksprünge machen, wenn sie merken, dass sie sich endlich frei bewegen dürfen. Die Dehnung des Rückens und die Schubkraft der Hinterhand können eigentlich nur beim Absprung über einen Sprung in dieser Form ausgeübt werden. Aus diesem Grund bin ich dafür, alle Pferde, egal in welcher Disziplin sie geritten werden (Dressur, Western, Freizeitreiten...), springen zu lassen. Ich bin von der therapeutischen Wirkung des Springens überzeugt, wenn es unter den richtigen Bedingungen und dem Ausbildungsgrad entsprechend durchgeführt wird. Wenn ich fühle, dass ein Pferd einen blockierten Rücken hat, lasse ich ihn 5 oder 6 Mal ein niedriges, aber breites Hindernis springen, wie etwa einen Wassergraben. Im Allgemeinen spüre ich die Verbesserung im Rücken dann bereits in den Grundgangarten. Die Pferde traben oder galoppieren auf einmal mit lockeren und raumgreifenden Bewegungen, was sie zuvor nicht oder nicht mehr taten.

Das Springen an der Longe bietet auch den Vorteil, dass das Pferd seinen Galoppsprung selbstständig anpassen kann und seine Reflexe und seine Schubkraft nach dem zu springenden Hindernis ausrichten kann. Das setzt voraus, dass der Longenführer so feinfühlig wie möglich einwirkt, vor allem vor und über dem Sprung, wenn das Pferd sich auf seine Bewegungen konzentriert. Man muss insbesondere darauf achten, beim Sprung nicht reflexmäßig die Hand zu heben. Dadurch riskiert man das Pferd zu erschrecken und seine Bewegungsfreiheit einzuschränken. Der kleinste Zug im Maul kann verursachen, dass das Pferd den Kopf hebt und den Rücken durchdrückt.

Ich ziehe das Springen an der Longe dem Freispringen vor. Das Freispringen ist weniger geeignet für die Ausbildung, da die Kontrollmöglichkeiten sehr begrenzt sind. Beim Freispringen gewöhnen sich die Pferde oft an, auf die Stangen loszustürmen, da sie vor der Peitsche fliehen. Das ist kontraproduktiv, denn das Ziel ist ja Ruhe und Konzentration in der Absprungs- und Landephase. Sinnvoll ist das Freispringen nur für ausgebildete und erfahrene  Pferde, die man dazu bringen möchte, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass der Reiter sieht, dass sein Pferd springen kann…ohne Schenkel- und Zügelhilfen.

 

 

Aus dem Buch "Training an der longe für Reitpferde"
Cours associés

Ein Pferd an den Zügel reiten: 2. Teil

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Wie man sein Pferd an den Zügel stellt. Michel beschreibt den Lernprozess schrittweise, mit Hinweisen auf die physische und mentale Haltung des Reiters, die es dem Pferd ermöglicht sich zu runden und an die Hand des Reiters anzulehnen.

Mots clés: 
mise en main
légèreté
REF ART27
Niveau de difficulté: 
Intermédiaire
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Um speziell daran zu arbeiten, das Pferd an den Zügel zu stellen, beginnen Sie mit einer 10- bis 15-minütigen Lösephase in allen drei Gangarten. Gönnen Sie Ihrem Pferd dann eine Pause am langen Zügel. Während dieser Pause werden Sie Ihre Arbeitstunde anhand Ihres Pferdes und Ihren Zielen im Geiste ausarbeiten und programmieren. Im Allgemeinen rate ich dazu, mit der Arbeit im Schritt auf einer ca. 10 bis 15 m großen Volte zu beginnen. Wie Sie sicher bemerkt haben, sind Pferde nicht symmetrisch, sie lassen sich im Allgemeinen leichter auf der Seite biegen, auf der die Mähne hängt. Es ist somit besser, auf dieser Hand anzufangen, da das Pferd wesentlich schneller die richtige Haltung annimmt, was deutlich besser für seine Stimmung ist. Denken Sie daran, es ist immer besser, sich auf die Stärken zu stützen, um die Schwachpunkte zu verbessern.
Wenn Sie sich Ihrer 4 Kontaktstellen bedienen, mit leichter Hand, tief herabhängenden Beinen und lockeren Muskeln, wird sich Ihr Pferd sanft kanalisiert fühlen. Man sagt oft, das Härteste, was es für das Pferd gibt, sind die Hände des Reiters! Man muss sich an etwas festhalten… der Besitzwunsch verleitet dazu, alles behalten und kontrollieren zu wollen. Die Hand verkrampft sich und wirkt rückwärts, zum Reiter hin. Sie müssen hingegen lernen, mit Ihren Händen so oft wie möglich vorzugehen, Ihre Gelenke müssen in der Bewegungsrichtung funktionieren. Nehmen Sie die Kommunikation mit Ihrem Pferd auf und lassen Sie die Energie strömen. Denken Sie stets an den Ausdruck: «Die Hand ist ein Teil des Pferdemauls.»
Verkleinern Sie die Volte allmählich und verlangen Sie eine immer stärkere Biegung um Ihren inneren Schenkel. Wenn Sie spüren, dass Ihr Pferd dazu bereit ist, mit seinem Körper und in seinem Genick nachzugeben, stellen Sie Ihre Aufforderung ein, indem Sie die Spannung Ihres eigenen Körpers nachlassen. Greifen Sie der Antwort vor: Geben Sie zu dem Zeitpunkt nach, zu dem Sie fühlen, dass das Pferd nachgeben wird, und behalten Sie einen leichten Kontakt.
Achten Sie beim Verkleinern des Zirkels auf die Vorwärtsbewegung, denn das Wenden hat oft den Schwungverlust zur Folge.
Das Pferd muss von der Nase bis zum Schweif gebogen bleiben, um perfekt die Krümmung der Volte anzunehmen. Wenn das Pferd nach innen ausweicht, schieben Sie es mit dem inneren, seitwärts treibenden Schenkel zurück nach außen.
Das Nachgeben ist erst dann vollständig, wenn das Pferd über den Rücken geht, daher ist es wichtig, in ruhigem Tempo - aber mit genügend Raumgriff - auf einer gebogenen Linie zu beginnen.

 

 

 

Die Übung kann durch die Verwendung von Hilfszügeln vereinfacht werden. Sie müssen jedoch lang genug sein und das richtige Nachgeben zulassen: Von der untertretenden Hinterhand über das Rückgrad, den Nacken und das Maul bis zur Hand des Reiters.
Bei einer derartigen Übung ist mein Geist zu 90 % damit beschäftigt, die von meinem Pferd stammenden Gefühle zu analysieren, und insbesondere, was auf der Ebene seiner Hinterhand geschieht. Ich rate allen meinen Schülern, ebenfalls in dieser Geistesverfassung zu arbeiten. Leider kann man sehen, mit welcher Bösartigkeit manche Reiter ihr Unvermögen und ihre Wut am Maul des Pferdes auslassen. Sie konzentrieren sich auf den Schwachpunkt des Pferdes und quälen und erschöpfen es dabei nur mit ihrer Verbissenheit.
Wir haben ganz im Gegenteil gesagt, dass wir uns auf die Qualitäten des Pferdes stützen müssen, um seine Schwachpunkte aufzuheben.

 

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

Cours associés

Ein Pferd an den Zügel reiten: 1. Teil

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Résumé listing: 

A priori möchte jeder mehr oder weniger ein gut ausgebildetes Pferd haben.
Um zu lernen, wie man dies erreicht, ist jedoch etwas Geduld und Aufmerksamkeit erforderlich. Doch es wird reich belohnt, ein Pferd zu reiten, das an den Hilfen steht:
Wendungen auf der Ideallinie, mühelos ausgeführte Übergänge… und all dies in der gewünschten Gangart (...)

Mots clés: 
mise en main
cheval sur la main
REF ART26
Niveau de difficulté: 
Intermédiaire
Contenu du dossier: 

Für weniger erfahrene Reiter ist es wichtig, genau zu definieren, was unter einem Pferd zu verstehen ist, das «am Zügel geht».

 

 

 

Wie wir gesehen haben, wird das Pferd in Situationen, in denen es sich bedrängt fühlt, versuchen, die Flucht zu ergreifen. Wenn Sie es zum ersten Mal mit einem Halfter und einem Strick anbinden, wird seine erste Reaktion darin bestehen, zu ziehen, um zu entkommen. Ebenso wird es versuchen, das Gebiss wieder auszuspucken, das Sie ihm ins Maul legen. Wenn es Ihre Hand am Zügelende spüren wird, wird es versuchen, sie loszuwerden, indem es mit dem Kopf schlägt. Die ganze Arbeit des Reiters besteht somit darin, mit flexiblen Armen und Fingern und leichtem Kontakt sanft dafür zu sorgen, dass das Pferd diesen Zwang annimmt.
Der letzte Schritt der Arbeit besteht darin, ein Pferd zu erhalten, das «am Zügel» geht, d.h. ein vertrauensvolles Pferd, das im Genick nachgegeben hat, um sich sanft an die Hand des Reiters anzulehnen.
Diese Haltung lässt sich nur mit Geduld und Verständnis erhalten, und zwar meistens mit tiefen und zunächst ziemlich auseinander stehenden Händen, damit der Reiter in den Armen elastisch bleibt.
Es kommt vor, dass ich mit beiden praktisch auf den Knien platzierten Händen reite. Diese geöffnete Haltung mag vielleicht übertrieben erscheinen, jedoch lässt sich auf diese Weise leichter das junge Pferd an den Zügel stellen. Natürlich rate ich nicht dazu, ständig so zu reiten. Wenn diese Haltung hingegen einige Minuten lang angewendet wird, ermöglicht sie es jedoch insbesondere bei Reitern, die die Auswirkungen ihrer Haltung auf die Haltung des Pferdes nicht bemerkt haben, eine Lösung zu finden. Es ist sinnlos sich darum zu bemühen, ein am Zügel stehendes Pferd zu haben, wenn es dem Reiter nicht gelingt, seine Hände zu fixieren. Um sich über den Einfluss Ihrer Haltung auf Ihr Pferd klar zu werden, zögern Sie nicht, es durch einen sehr guten Reiter reiten zu lassen. Sie werden feststellen, wie sehr sich Ihr Pferd dabei verwandeln kann. Dann setzen Sie es sich als Ziel, dieselben Ergebnisse zu erhalten.
Was das an den Zügel stellen anbelangt, so bemüht sich der Reiter letztend-lich darum, einen wenige Gramm schweren Kontakt zum Pferdemaul zu erhalten, und zwar unabhängig von der Haltung seiner Hände: Hoch, tief, auseinander, eng zusammen. Dieser Kontakt ist in allen Situationen gleich bleibend: Zum Abwenden, um das Pferd rechts oder links zu biegen, zum Zurücknehmen des Tempos, zum Anhalten... das Pferdemaul folgt stets vertrauensvoll der Reiterhand, und umgekehrt. (...)

 

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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