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Ein Pferd an den Zügel reiten: 2. Teil

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Wie man sein Pferd an den Zügel stellt. Michel beschreibt den Lernprozess schrittweise, mit Hinweisen auf die physische und mentale Haltung des Reiters, die es dem Pferd ermöglicht sich zu runden und an die Hand des Reiters anzulehnen.

Mots clés: 
mise en main
légèreté
REF ART27
Niveau de difficulté: 
Intermédiaire
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Um speziell daran zu arbeiten, das Pferd an den Zügel zu stellen, beginnen Sie mit einer 10- bis 15-minütigen Lösephase in allen drei Gangarten. Gönnen Sie Ihrem Pferd dann eine Pause am langen Zügel. Während dieser Pause werden Sie Ihre Arbeitstunde anhand Ihres Pferdes und Ihren Zielen im Geiste ausarbeiten und programmieren. Im Allgemeinen rate ich dazu, mit der Arbeit im Schritt auf einer ca. 10 bis 15 m großen Volte zu beginnen. Wie Sie sicher bemerkt haben, sind Pferde nicht symmetrisch, sie lassen sich im Allgemeinen leichter auf der Seite biegen, auf der die Mähne hängt. Es ist somit besser, auf dieser Hand anzufangen, da das Pferd wesentlich schneller die richtige Haltung annimmt, was deutlich besser für seine Stimmung ist. Denken Sie daran, es ist immer besser, sich auf die Stärken zu stützen, um die Schwachpunkte zu verbessern.
Wenn Sie sich Ihrer 4 Kontaktstellen bedienen, mit leichter Hand, tief herabhängenden Beinen und lockeren Muskeln, wird sich Ihr Pferd sanft kanalisiert fühlen. Man sagt oft, das Härteste, was es für das Pferd gibt, sind die Hände des Reiters! Man muss sich an etwas festhalten… der Besitzwunsch verleitet dazu, alles behalten und kontrollieren zu wollen. Die Hand verkrampft sich und wirkt rückwärts, zum Reiter hin. Sie müssen hingegen lernen, mit Ihren Händen so oft wie möglich vorzugehen, Ihre Gelenke müssen in der Bewegungsrichtung funktionieren. Nehmen Sie die Kommunikation mit Ihrem Pferd auf und lassen Sie die Energie strömen. Denken Sie stets an den Ausdruck: «Die Hand ist ein Teil des Pferdemauls.»
Verkleinern Sie die Volte allmählich und verlangen Sie eine immer stärkere Biegung um Ihren inneren Schenkel. Wenn Sie spüren, dass Ihr Pferd dazu bereit ist, mit seinem Körper und in seinem Genick nachzugeben, stellen Sie Ihre Aufforderung ein, indem Sie die Spannung Ihres eigenen Körpers nachlassen. Greifen Sie der Antwort vor: Geben Sie zu dem Zeitpunkt nach, zu dem Sie fühlen, dass das Pferd nachgeben wird, und behalten Sie einen leichten Kontakt.
Achten Sie beim Verkleinern des Zirkels auf die Vorwärtsbewegung, denn das Wenden hat oft den Schwungverlust zur Folge.
Das Pferd muss von der Nase bis zum Schweif gebogen bleiben, um perfekt die Krümmung der Volte anzunehmen. Wenn das Pferd nach innen ausweicht, schieben Sie es mit dem inneren, seitwärts treibenden Schenkel zurück nach außen.
Das Nachgeben ist erst dann vollständig, wenn das Pferd über den Rücken geht, daher ist es wichtig, in ruhigem Tempo - aber mit genügend Raumgriff - auf einer gebogenen Linie zu beginnen.

 

 

 

Die Übung kann durch die Verwendung von Hilfszügeln vereinfacht werden. Sie müssen jedoch lang genug sein und das richtige Nachgeben zulassen: Von der untertretenden Hinterhand über das Rückgrad, den Nacken und das Maul bis zur Hand des Reiters.
Bei einer derartigen Übung ist mein Geist zu 90 % damit beschäftigt, die von meinem Pferd stammenden Gefühle zu analysieren, und insbesondere, was auf der Ebene seiner Hinterhand geschieht. Ich rate allen meinen Schülern, ebenfalls in dieser Geistesverfassung zu arbeiten. Leider kann man sehen, mit welcher Bösartigkeit manche Reiter ihr Unvermögen und ihre Wut am Maul des Pferdes auslassen. Sie konzentrieren sich auf den Schwachpunkt des Pferdes und quälen und erschöpfen es dabei nur mit ihrer Verbissenheit.
Wir haben ganz im Gegenteil gesagt, dass wir uns auf die Qualitäten des Pferdes stützen müssen, um seine Schwachpunkte aufzuheben.

 

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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Ein Pferd an den Zügel reiten: 1. Teil

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A priori möchte jeder mehr oder weniger ein gut ausgebildetes Pferd haben.
Um zu lernen, wie man dies erreicht, ist jedoch etwas Geduld und Aufmerksamkeit erforderlich. Doch es wird reich belohnt, ein Pferd zu reiten, das an den Hilfen steht:
Wendungen auf der Ideallinie, mühelos ausgeführte Übergänge… und all dies in der gewünschten Gangart (...)

Mots clés: 
mise en main
cheval sur la main
REF ART26
Niveau de difficulté: 
Intermédiaire
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Für weniger erfahrene Reiter ist es wichtig, genau zu definieren, was unter einem Pferd zu verstehen ist, das «am Zügel geht».

 

 

 

Wie wir gesehen haben, wird das Pferd in Situationen, in denen es sich bedrängt fühlt, versuchen, die Flucht zu ergreifen. Wenn Sie es zum ersten Mal mit einem Halfter und einem Strick anbinden, wird seine erste Reaktion darin bestehen, zu ziehen, um zu entkommen. Ebenso wird es versuchen, das Gebiss wieder auszuspucken, das Sie ihm ins Maul legen. Wenn es Ihre Hand am Zügelende spüren wird, wird es versuchen, sie loszuwerden, indem es mit dem Kopf schlägt. Die ganze Arbeit des Reiters besteht somit darin, mit flexiblen Armen und Fingern und leichtem Kontakt sanft dafür zu sorgen, dass das Pferd diesen Zwang annimmt.
Der letzte Schritt der Arbeit besteht darin, ein Pferd zu erhalten, das «am Zügel» geht, d.h. ein vertrauensvolles Pferd, das im Genick nachgegeben hat, um sich sanft an die Hand des Reiters anzulehnen.
Diese Haltung lässt sich nur mit Geduld und Verständnis erhalten, und zwar meistens mit tiefen und zunächst ziemlich auseinander stehenden Händen, damit der Reiter in den Armen elastisch bleibt.
Es kommt vor, dass ich mit beiden praktisch auf den Knien platzierten Händen reite. Diese geöffnete Haltung mag vielleicht übertrieben erscheinen, jedoch lässt sich auf diese Weise leichter das junge Pferd an den Zügel stellen. Natürlich rate ich nicht dazu, ständig so zu reiten. Wenn diese Haltung hingegen einige Minuten lang angewendet wird, ermöglicht sie es jedoch insbesondere bei Reitern, die die Auswirkungen ihrer Haltung auf die Haltung des Pferdes nicht bemerkt haben, eine Lösung zu finden. Es ist sinnlos sich darum zu bemühen, ein am Zügel stehendes Pferd zu haben, wenn es dem Reiter nicht gelingt, seine Hände zu fixieren. Um sich über den Einfluss Ihrer Haltung auf Ihr Pferd klar zu werden, zögern Sie nicht, es durch einen sehr guten Reiter reiten zu lassen. Sie werden feststellen, wie sehr sich Ihr Pferd dabei verwandeln kann. Dann setzen Sie es sich als Ziel, dieselben Ergebnisse zu erhalten.
Was das an den Zügel stellen anbelangt, so bemüht sich der Reiter letztend-lich darum, einen wenige Gramm schweren Kontakt zum Pferdemaul zu erhalten, und zwar unabhängig von der Haltung seiner Hände: Hoch, tief, auseinander, eng zusammen. Dieser Kontakt ist in allen Situationen gleich bleibend: Zum Abwenden, um das Pferd rechts oder links zu biegen, zum Zurücknehmen des Tempos, zum Anhalten... das Pferdemaul folgt stets vertrauensvoll der Reiterhand, und umgekehrt. (...)

 

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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