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Sitz und Kommunikation mit dem Pferd

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Schlüsselwörter
REF ART11, der panoramablick, sitz des reiters

 

Wiederholen Sie nicht ständig die gleichen Anweisungen wie: „Setz dich gerade hin ... Halte deinen Rücken gerade!“ Das hört man so häufig und führt zu keiner Verbesserung. Es hat wesentlich mehr Sinn, mit Erlebnissen aus der Vergangenheit zu arbeiten. Die Chinesen sagen, dass ein Bild mehr Wert hat als zweitausend Wörter. Ich würde zum Beispiel zu einem krumm sitzenden Reiter sagen: „Versuche die Decke mit dem Kopf zu berühren!“ Diese Anweisung ist wesentlich effektiver, als wenn ich nur korrigiere: „Setz dich gerade hin!“
Zur Verbesserung meines Sitzes und meiner Verbindung zum Pferd, stelle ich mir manchmal vor, dass ich in einem Schwimmbad bin und das Wasser mir bis zur Nasenspitze und bis zu meinen Ohren geht. Ich stelle mir die Wasserlinie bewusst vor und versuche meine Gefühle und meine Erfahrung an mein Pferd weiterzugeben.
Wenn ich den Kopf senke, trinke ich das Wasser und es läuft aus der Nase wieder heraus. Wenn ich den Kopf nach rechts oder nach links neige, läuft das Wasser in das jeweilige Ohr.
Der erfahrene Reiter wird instinktiv seinen Kopf aufrecht
halten, um den über ihm gelegenen Raum zu beobachten. Ihm wird allmählich bewusst, was sich an seinen Seiten und auch hinter ihm befindet. Dies ist umso bemerkenswerter,
da im Allgemeinen dies erweiterte Gesichtsfeld nicht weiter beachtet wird.
Unsere Aufmerksamkeit richtet sich vornehmlich auf das, was sich vor uns befindet, wie z.B. ein Buch, ein Weg, eine Person. Auf dem Pferd sieht der Reiter vor sich: den Hals,
das Maul, die Schultern! 90 Prozent der aktiven Kräfte eines Pferdes liegen jedoch hinter dem Sitz des Reiters. Ein erfahrener Reiter würde sagen: „Um eine passende Anlehnung zu erhalten, muss die Hinterhand beherrscht werden.“ In dem Moment, wenn unser Kopf frei und aufrecht getragen wird, ist der Blick geradeaus über die Pferdeohren gerichtet. Dem Reiter wird mehr bewusst, was um ihn herum passiert. Fehlerhaft ist ein verkrampfter Sitz, der der Lendenwirbelsäule nur geringe Möglichkeiten zum Mitschwingen bietet. Der Reiter wird somit krumm und der Kopf kann nicht mehr ruhig und aufrecht getragen werden. Die Einwirkung wird geringer und beschränkt sich dann nur auf die Vorhand des Pferdes.